Unser Volontär Nikolaus verbringt derzeit seine letzten Tage im Projekt im Norden von Uganda. Er hat viel erlebt, erfahren und vor allem viel gearbeitet und sich hilfreich eingebracht.
Über seine Zeit vor Ort berichtet er:
Hier in Indriani im Norden Ugandas betreiben Ordensschwestern eine Schule. Dank der Initiative der Schwestern ist es nun vielen Kindern aus der ländlichen Umgebung möglich, in die Schule zu gehen. Die Schwestern mussten dazu auch einiges an Überzeugungsarbeit bei den Eltern leisten.
Seit meiner Ankunft hier in Indriani hat sich einiges getan: Durch das Spendengeld von Lisa, Franziska und Merle wurde einiges ermöglicht. Michael hat angefangen Stromleitungen zu legen, das wurde fortgeführt. Die Küchen, ein Aufenthaltsraum und einzelne Außenbereiche sind nun mit Strom versorgt. Dazu war einiges an Arbeit notwendig. Die Materialien mussten zuerst aus Adjumani, das ca. 50 min Fahrzeit mit dem Motorrad entfernt ist, besorgt werden. Dann wurden Leitungen verlegt und Schaltungen für Licht und Steckdosen verbaut. Es wurde außerdem ein neuer Wechselstromrichter besorgt.
In den Küchen ist ein angenehmes Arbeiten aufgrund des Feuerrauchs oft nicht möglich. Es wurde daher ein Rauchabzug errichtet, der helfen soll, den Rauch aus der Küche zu leiten und so ein angenehmes Arbeiten zu ermöglichen.
Von dem übrigen Spendengeld konnten noch zwei Bälle gekauft werden. Das sorgte für sehr große Freude unter den Schulkindern, die bisher selber Bälle aus Plastiksackerl und Schnüren gebastelt haben. Die Bälle wurden nach einer offiziellen Übergabe sofort beim gemeinsamen Fußballspiel eingeweiht und seitdem intensiv genutzt.
Mädchen wurde bisher das Fußballspielen verweigert. Nach einiger Überzeugungsarbeit unter den Kindern (Mädchen als auch Burschen) spielten wir dann aber alle gemeinsam.
Mit den Kindern wurden auch einige Spaziergänge nach der Schule unternommen. Wir besuchten dabei die Nachbarschule oder badeten in einem Fluss.
Mir wurde außerdem die Gelegenheit geboten ein Flüchtlingslager im Norden Ugandas zu besuchen. Es handelt sich um das Resettlement Camp „Ayilo1“.
Uganda ist das größte Aufnahmeland für Flüchtlinge in Afrika. Die Flüchtlinge stammen zu einem Großteil aus dem Südsudan.
Besonders interessierte mich dabei die Organisation und Funktionsweise eines solchen Camps, insbesondere die Zusammenarbeit der unzähligen Hilfsorganisationen mit der Regierung Ugandas, welche nach Angaben der MitarbeiterInnen im Camp sehr gut funktioniert. Ein anderer Aspekt, der mich sehr interessierte war, wie mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen umgegangen wird. Die gute Organisation stellt sicher, dass sich um diese Kinder gekümmert wird, sie registriert werden und schlussendlich gezielt Vermisstenanzeigen aufgegeben werden. Diese Anzeigen führen laut Camp Manager in sehr vielen Fällen zum Erfolg und vereinen auf der Flucht getrennte Familien.
In Erinnerung werden mir auch die vielen Unterhaltungen mit den Ordensschwestern hier bleiben. Ich konnte bei diesen Konversationen beim gemeinsamen Abendessen viel über die Kultur Ugandas, die verschiedenen Stämme und die dortigen Probleme und Herausforderungen erfahren.
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